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Ist es erlaubt Muttermilch zu verkaufen? Ein Blick hinter die Kulissen

Muttermilch kaufen oder verkaufen: Geht das?

Von Anke Modeß | Zuletzt aktualisiert am 17. April 2023 | Geprüft von Emely Hoppe, Hebamme

Muttermilch – ein kostbares Gut, das für Neugeborene und Frühchen von unschätzbarem Wert ist. Doch was, wenn das eigene Baby nicht gestillt werden kann? Manche Eltern denken darüber nach, Muttermilch zu kaufen. Klingt verlockend, oder? Schließlich ist die menschliche Milch jeglicher Fertignahrung überlegen. Früher zogen Ammen mit ihrer Milch die Babys wohlhabender Frauen groß – eine Tradition, die heute in einigen großen deutschen Städten in Form von Frauenmilchbanken weiterlebt.

Die wunderbaren Eigenschaften der Frauenmilch

Die Frauenmilch ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Sie enthält alle Nährstoffe, Vitamine und Antikörper, die ein Baby für ein gesundes Wachstum benötigt. Gerade Frühgeborene profitieren von den einzigartigen Eigenschaften der Muttermilch. Sie stärkt das Immunsystem, fördert die Gehirnentwicklung und schützt vor Infektionen. Kein Wunder, dass Frauenmilchbanken an Kinderkliniken angeschlossen sind und über das Krankenhaus finanziert werden.

Der Bedarf ist da, aber die Versorgung ist begrenzt

Trotz des Bedarfs gibt es außerhalb des Klinikbetriebs nur selten Zugang zu Spendermilch. Offizielle Seiten für den Handel mit Muttermilch gibt es kaum. Vereinzelt finden sich Angebote bei Ebay Kleinanzeigen, in Foren und Elterngruppen. Frauen, die überschüssige Muttermilch verkaufen möchten, bieten diese dort an. Doch wie sicher ist das?

Der riskante Deal: Muttermilch kaufen im Internet

Wenn du Muttermilch im Internet kaufen möchtest, pendelt der Preis für 100 Milliliter um 5 Euro plus Versandkosten. Manche Mütter stellen ihre abgepumpte Milch sogar kostenlos zur Verfügung. Klingt verlockend, oder? Aber Vorsicht! Der Handel mit Muttermilch ist medizinisch und ethisch gesehen fragwürdig. Warum?

Die fehlende Haftbarkeit bei Privatkäufen

Stell dir vor, du kaufst Muttermilch von einer privaten Verkäuferin. Du zahlst bis zu 10 Euro für 100 Milliliter – ein vermeintlich günstiger Deal. Doch was, wenn die Milch dem empfangenden Baby schadet? Hier liegt das Problem: Bei Privatkäufen gibt es keine Haftbarkeit. Niemand garantiert die Qualität oder Sicherheit der Milch. Und wenn etwas schiefgeht, steht man allein da.

Fazit: Muttermilch kaufen – ein riskantes Unterfangen

Muttermilch kaufen mag verlockend sein, aber die Risiken sind hoch. Die eigene Muttermilch als zusätzliche Einnahmequelle zu verkaufen, ist nicht verboten. Doch bevor du auf diesen anonymen Deal eingehst, solltest du gut abwägen. Die Sicherheit deines Babys sollte immer an erster Stelle stehen. Vielleicht ist es besser, auf offizielle Frauenmilchbanken zurückzugreifen – auch wenn der Preis höher ist. Denn dort ist die Milch eingehend geprüft, aufbereitet und sicher gelagert.

Muttermilch kaufen oder verkaufen? Die Antwort liegt in der Abwägung zwischen Verlockung und Sicherheit.