Press "Enter" to skip to content

Lotusgeburt: Was bringt das für Mutter und Kind?

Eine Lotusgeburt ist ein alternatives Konzept, das in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist. Bei dieser Methode wird die Nabelschnur nicht direkt nach der Geburt des Babys durchtrennt, sondern erst abgetrennt, wenn sie von alleine abfällt – was in der Regel zwischen drei und zehn Tagen dauert. Aber was bringt das für Mutter und Kind?

Was ist eine Lotusgeburt?

Die Idee hinter der Lotusgeburt kommt aus Bali, wo diese Methode schon lange praktiziert wird. Hier wird manchmal sogar die gesamte Plazenta mit der Nabelschnur verbunden und gemeinsam mit dem Baby in einem Beutel getragen. In der westlichen Welt hat die Lotusgeburt jedoch erst in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen.

Bei einer Lotusgeburt wird also die Nabelschnur nicht direkt durchtrennt, sondern bleibt vorerst verbunden. Dadurch gelangt das restliche Blut der Plazenta, das noch in der Nabelschnur ist, in das Baby. Die Nabelschnur wird mit speziellen Kräutermischungen behandelt und in einem Beutel oder Tuch aufbewahrt, bis sie von alleine abfällt.

Welche Vorteile gibt es?

Die Befürworter der Lotusgeburt sehen einige Vorteile in dieser Methode. So soll das Blut, das noch in der Nabelschnur bleibt, dem Baby wichtige Nährstoffe, Antikörper und Hormone bieten. Dadurch könne das Immunsystem des Babys gestärkt, die Heilung beschleunigt und sogar das Risiko von Krankheiten wie Asthma, Allergien oder Neurodermitis verringert werden.

Darüber hinaus sagen Mütter, die eine Lotusgeburt erlebt haben, dass sie sich dadurch mit ihrem Baby enger verbunden fühlen. Die Zeit, in der die Nabelschnur noch verbunden ist, kann als Übergangszeit von der Schwangerschaft zum Leben außerhalb des Mutterleibs verstanden werden – für Mutter und Kind eine intensive und emotionale Erfahrung.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Lotusgeburt dazu beitragen kann, dass die natürliche Ablösung der Nabelschnur weniger schmerzhaft wird. Wenn die Nabelschnur nämlich von alleine abfällt, ohne dass sie durchtrennt wurde, ist dies ein sanfterer Prozess für das Baby und verursacht weniger Schmerzen oder Unbehagen.

Welche Risiken gibt es?

Die Lotusgeburt hat jedoch auch einige potenzielle Risiken und Nachteile. So kann die offene Wunde der Nabelschnur ein Eintrittstor für Infektionen darstellen, wenn sie nicht richtig behandelt und gepflegt wird. Es ist daher wichtig, die Nabelschnur regelmäßig mit speziellen Kräutermischungen zu behandeln und darauf zu achten, dass sie trocken bleibt.

Darüber hinaus kann eine Lotusgeburt auch unpraktisch sein, besonders wenn man bedenkt, dass das Baby während dieser Zeit nicht gebadet oder gewickelt werden kann. Die Nabelschnur und der Beutel müssen stets getragen und gepflegt werden, was zusätzlichen Aufwand bedeutet.

Fazit

Ob eine Lotusgeburt die richtige Wahl für Sie und Ihr Baby ist, hängt von Ihren persönlichen Vorlieben und Überzeugungen ab. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass die Methode tatsächlich Vorteile bringt, aber viele Mütter berichten von positiven Erfahrungen. Wenn Sie sich für eine Lotusgeburt entscheiden, seien Sie sich bewusst, dass dies zusätzlichen Aufwand und Pflege bedeutet, aber auch eine intensive und emotionale Erfahrung für Sie und Ihr Baby sein kann.