Einleitung
Krankheitstage sind ein natürlicher Bestandteil des Arbeitslebens. Doch wie oft darf man eigentlich krank sein, ohne negative Konsequenzen für den Arbeitsplatz zu riskieren? In diesem Artikel beleuchten wir die rechtlichen Aspekte und geben praktische Tipps für Arbeitnehmer.
Wie oft darf man krank sein?
Grundsätzlich muss dein Arbeitgeber bis zu 30 Fehltage pro Jahr akzeptieren. Das entspricht etwa sechs Wochen. Wenn du länger als diese Zeit krank bist, kann dein Arbeitgeber es als unzumutbar ansehen und rechtliche Konsequenzen drohen. Doch wie wird das genau bewertet?
Die Fehlzeiten im Blick
Das Gericht prüft verschiedene Aspekte, wenn es um die Kündigung aufgrund von Krankheit geht. Dabei werden die Fehlzeiten der letzten drei Jahre berücksichtigt. Wenn du in jedem Jahr für mindestens sechs Wochen krank warst, kann die Kündigung vom Gericht als rechtens angesehen werden. Dies gilt sowohl für häufige, kurze Erkrankungen als auch für Langzeiterkrankungen, die den genannten Zeitraum pro Jahr überschreiten.
Gesundheitsprognose und Schwerbehinderung
Das Gericht hat das Recht, Stellungnahmen deiner behandelnden Ärzte für eine Gesundheitsprognose einzuholen. Es kann sogar ein medizinisches Sachverständigengutachten angeordnet werden, um herauszufinden, ob dein Arbeitgeber mit weiteren unzumutbaren Ausfallzeiten rechnen muss. Dabei wird auch deine Beschäftigungsdauer und eventuelle Schwerbehinderung berücksichtigt.
Attestpflicht und rechtzeitige Vorlage
Die Arbeitsunfähigkeit ist laut § 5 Abs. 1 Satz 2 des Entgeltfortzahlungsgesetzes durch ein ärztliches Attest nachzuweisen. Reiche dieses Attest zu spät oder gar nicht ein, droht die Kündigung. Achte also darauf, rechtzeitig deine Arbeitsunfähigkeit zu dokumentieren.
Fazit
Krankheit ist menschlich, aber zu häufige Fehlzeiten können den Arbeitsplatz gefährden. Halte dich an die gesetzlichen Vorgaben und sorge dafür, dass du im Krankheitsfall alle notwendigen Nachweise erbringst. So kannst du deinen Arbeitsplatz schützen und gleichzeitig für deine Gesundheit sorgen.
Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und ersetzt keine individuelle Rechtsberatung.
